„…and therefore I ask all other delegates to vote against this Amendment.“
„Thank you, delegate of China“, hört man den Chair antworten. Seit einigen Minuten schon warten die Delegierten am 06.03. bei der Konferenz der Model United Nations darauf, sich in die Diskussion einzubringen und den Standpunkt ihres ausgewählten Landes zu vertreten. An diesem Samstagvormittag findet für uns, die Schülerinnen und Schüler des Schillergymnasiums, und noch 11 britischen sowie einer weiteren deutschen Schule diese Videokonferenz statt. Eigentlich ist die Krönung des Projektkurses Model United Nations, kurz MUN, die Fahrt nach Bath in England, um dort an der Konferenz teilzunehmen. Aufgrund von Corona ging das aber leider dieses Jahr nicht.
Deshalb setzten wir uns um 11 Uhr vormittags schick gekleidet vor unsere Bildschirme, manche von Zuhause, manche von der Schule aus. Die Videokonferenz begann mit einer Begrüßung durch ein paar der Organisatoren sowie Craig Woodgate, dem MUN Director an der Kingswood School in Bath, an welcher die Debatte sonst immer stattfindet. Anschließend begaben wir uns digital in unsere unterschiedlichen Komitees und die Debatten begannen.
Besprochen wurden dem Komitee entsprechende Themen, die aktuelle Relevanz haben, wie zum Beispiel die Verteilung des Impfstoffes oder antimikrobakterielle Resistenz im Health Committee. Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin hatte eine Resolution vorbereitet, also einen Lösungsvorschlag für ein konkretes Thema. Einige der eingereichten Resolutionen wurden dann besprochen, ergänzt und abschließend angenommen oder auch eben nicht. Während der gesamten Konferenz war es die Aufgabe des Chairs, also die Moderatoren der Konferenz, die Delegierten aufzurufen, die etwas sagen wollten. Der Chair hat auch am Ende jeweils die Abstimmungen angeleitet, welche immer dann stattfanden, wenn eine Resolution oder ein Amendment, also eine Ergänzung, zu Ende besprochen und debattiert wurden. Wurde eine Resolution angenommen, äußerte der Chair dies und forderte zum Klatschen auf und somit schalteten alle ihre Mikrofone an und taten dies, was zuerst doch etwas ungewohnt und unterhaltsam war.
Die Mittagspause verbrachten diejenigen, die in der Schule waren, damit, sich auszuruhen, erste Erfahrungen auszutauschen und etwas zu essen. Wir hatten Pizza vorbestellt, die wir dann in großen Abständen voneinander im Foyer unserer Schule aßen. Eine sehr ungewohnte, aber definitiv eine lustige und schöne Erfahrung.
Nach etwas mehr als einer Stunde begaben wir uns wieder in die Räume und es war Zeit, die Emergency Scenarios zu besprechen, also kritische Situationen, die noch nicht Realität, aber zu befürchten sind. Persönlich bin ich in diese Debatte mit viel mehr Selbstbewusstsein gegangen, alleine durch die zuvor gemachten Erfahrungen und ich bin mir sicher, dass es vielen anderen auch so ging. Dementsprechend habe ich auch deutlich mehr gesagt und es hat nochmal mehr Spaß gemacht.
Als die Debatte und somit auch der Großteil des Tages vorbei waren, haben sich die meisten, vermutlich etwas erschöpft, aber auch sehr glücklich, mit einer kleinen Überraschung von Frau Heiny in Form ein paar britischer Süßigkeiten auf den Heimweg gemacht.
Abschließend kann man nur sagen: The day was a success and a thoroughly enriching experience. Therefore clapping is in order.
(Luise Tuchmann)