Kurz, aber intensiv zeigten fünf Schüler:innen des Schillergymnasiums am 23. Mai das facettenreiche Gefühlschaos einer jungen Frau, die von vergangenen Dämonen in hoffnungslosen Wahnsinn getrieben wird und ihrem Leben ein tragisches Ende bereitet. Doch was keiner weiß: was Lea in der Probe als Rolle der Mascha empfindet, ist die Realität. Nachdem die Probe endet und das Ensemble feiernd die Aula verlässt, liegt Lea regungslos und unbeachtet am Boden. „Nehmen wir Lea mit?“ – „Nein, kein Bock auf die Depressive!“, hallt es noch durch den Raum.
Das in der Schauspiel-AG unter der Leitung von Ex-Schilleranerin Hanna Maria Jansen entstandene Stück Branntwein oder Kognak – das ist hier die Frage behandelt Themen rund um Akzeptanz, Mobbing, Depression und Suizid. Durch das doppelte Spiel und die verschwimmenden Rollen der Hauptfigur wurde deutlich, dass es bei diesen Themen zwingend notwendig ist, genauer hinzusehen und Dinge zu hinterfragen: „Sein oder nicht sein – das ist hier die Frage“. Das Skript wurde ausschließlich aus Originaltexten mehrerer Klassiker geschrieben, welche durch Hanna Jansen neu inszeniert und von den Schüler:innen in einer Collagenarbeit zusammengebaut wurden.
(Hanna Maria Jansen)