Abitur 2025 - Feierliche Zeugnisübergabe am Schillergymnasium

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am Schillergymnasium


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Am 27. Juni 2025 durften 91 Schüler:innen des Schillergymnasiums in feierlichem Rahmen ihr Abiturzeugnis entgegennehmen. Der letzte G8-Jahrgang vollendete hiermit die schulische Laufbahn – das Ende einer Ära im doppelten Sinn.

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Nach einem ökumenischen Gottesdienst in der Universitätskirche führte Stufensprecher Lorenz Hümmeke gewitzt und gewohnt verlässlich durch das Programm in der schuleigenen Aula und moderierte die Redebeiträge und musikalischen Bestandteile dieses besonderen Nachmittags charmant an, warf hin und wieder einen Blick zurück und dankte der Schul- und Stufenleitung, den Lehrkräften sowie den versammelten Eltern, Familien und Mitschüler:innen.

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Schulleiter Andreas Nowak wählte die „Liebe“ als zentrales Motiv seiner Ansprache an die Abiturient:innen – inspiriert von Friedrich Schillers Beschreibung dieser als Urkraft des Lebens. Er stellte die Liebe so als einen grundlegenden Antrieb des menschlichen Handelns dar, stärker als den Verstand, als Voraussetzung für Pietas, Virtus und Doctrina und plädierte für mehr Offenheit und Mut, sie als Lebens- und Antriebskraft zu erkennen und zu benennen.



Nowak ermutigte die Schüler:innen, sich nach dem Abitur mit „couching statt coaching“ nicht rein passiv treiben zu lassen, sondern aktiv nach Aufgaben und Herausforderungen zu suchen und die Liebe zum eigenen Weg und zu sich selbst als Ausgangspunkt für ein erfülltes Leben zu verstehen. Er warnte vor gesellschaftlicher Intoleranz und rief auf Humanismus und innerer Stärke. „Humanismus und Liebe sind untrennbar miteinander verbunden, da der Humanismus die Würde und den Wert jedes einzelnen Menschen betont und die Liebe diesen Wert und diese Würde in ein Gefühl verwandelt.“



Nachdem er sich bei den unterschiedlichen Begleiter:innen der letzten Jahre herzlich bedankte und den besonderen Schillergeist betonte, gratulierte der Abiturientia 2025 herzlich und verwies mit Shakespeares „Parting is such sweet sorrow!“ und dem inhärenten Link zu Petrarca auf die Sehnsucht: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Sehnsucht kennenlernen, dass Sie aber vor allem Ihre eigene, gesunde Liebe zu sich selbst finden, nicht Narzissus und nicht Echo, irgendwo dazwischen.“ Mit einem unerwarteten Zitat aus „Bridget Jones“ beendete er seine Rede emotional und mit Humor und hob noch einmal hervor, auf was es ankomme: So akzeptiert zu werden – und sich selbst zu akzeptieren – „just as you are“.

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Stufenleiterin Ulrike Stüwe und Stufenleiter Christian Vogt zitierten zunächst aus Juli Zehs „Spieltrieb“ und versuchten sich an einer Charakterisierung der zeitgenössischen Jugend, um dann festzustellen, dass Ihre Stufe so gar nicht dem schiefen Bild entspricht, das Zeh in ihrem Buch zeichnet.



Sie warfen einen Blick zurück auf diesen letzten G8-Jahrgang in NRW, der geformt wurde durch Pandemie und Isolation, Unterricht in ungewohnten Orten – online, Aula, Verwaltungsflur – dauerhaften Baulärm, System- und Lehrerwechseln und weiteren Unwägbarkeiten. Trotz dieser Herausforderungen hätten die Schüler:innen Durchhaltevermögen, Anpassungsfähigkeit und Reife bewiesen. Das Abimotto „Abikropolis – Die Götter verlassen den Olymp“ stehe für Aufbruch, Selbstvertrauen und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. Ihre Stufe sei ein Jahrgang mit Tatendrang und Überzeugungen, Leidenschaft und Kreativität sowie Zukunftsvisionen, die über das eigene Wohl hinausreichten. Beispielhaft zitierte Berufswünsche reichten von Uhrmacher bis Bundeskanzler – symbolisch für die Vielfalt und Ambitionen der Versammelten. Der Olymp mag leerer werden, aber die Welt werde reicher. Nach einem humorvoll emotionalen Einwurf verschiedenster Lehrkräfte der Stufe, die liebevoll Gründe äußerten, wieso die Stufe doch nicht gehen dürfe, betonte Stüwe mit Verweis auf das Motto des Nachmittags, dass das Schöne zwar vergehe, jedoch nur um Platz für Neues zu schaffen. Die Stufenleitung appellierte schließlich mit Mut, Kreativität, Menschlichkeit und Humor in die Welt zu gehen. „Habt keine Angst vor der Ungewissheit – begrüßt sie! (…) Seid mutig und neugierig – wir glauben fest an euch!“ 

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Es folgte Melvin Kroll am Flügel mit einer Darbietung des Stücks „Prélude Op. 32 Nr. 12 in Gis-Moll“ von Sergei Rachmaninoff. 

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Elternvertreterin Julia Götz stimmte mit einer beeindruckenden Rede liebevoll herzliche bis nachdenklich ernste Töne an. Mit Verweis auf Perikles formulierte sie die Hoffnung der anwesenden Erziehungsberechtigten: „Was wir hinterlassen, ist nicht das, was in Stein gemeißelt, sondern das, was in das Leben anderer verwoben ist.“ Götz zeichnete das „Verlassen des Olymps“ als Übergang von der Schule in die „Welt der Sterblichen“ und thematisierte die Schwierigkeiten und Herausforderungen des Lebens, die auch die Eltern der Abiturient:innen durchlebt haben – von den ersten Jahren mit „Trotzattacken“ und Pubertätsproblemen bis hin zu den Unsicherheiten des Erwachsenwerdens. Sie betonte zudem eindrücklich, dass ein Lebensweg nicht geradlinig und Fehler sowie Umwege Teil des Wachstumsprozesses seien. Und auch das Scheitern sei als eine Chance zu verstehen, aus der man lernen und stärker hervorgehen kann. Anschaulich unterstrichen wurde dies durch den Einbezug der anwesenden „Erwachsenen“, also vorrangig Eltern und Lehrkräfte, die von Götz aufgefordert waren, sich bei der Bejahung einzelner Fragen zum eigenen Werdegang zu erheben, was sicherlich für den ein oder anderen Aha-Moment seitens der Abiturient:innen sorgte.

Götz wünschte den Schüler:innen schließlich in eindrücklicher Balladenform sich selbst treu zu bleiben, mit Verweis auf Günter Eich „laut“ und „unbequem“ zu sein und ihren eigenen Weg ohne Angst vor Fehlern zu gehen. Sie appelierte dafür sich selbst zu lieben und bestärkte die Anwesenden, das Leben mit eigenen Werten zu gestalten.

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Lehrerin Susanne Pietsch stellte im Anschluss wie üblich kurz den Förderverein vor und präsentierte die diesjährige Schillertasse – eine Ansprache mit Kultstatus.



An dieser Stelle sei das Ehemaligentreffen am 20. September 2025 erwähnt, das im Jubiläumsjahr „125 Jahre Schillergymnasium“ zu den Highlight-Veranstaltungen gehören wird.

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„Wir haben’s geschafft!“ – Stufensprecherin Emelie Leven sprach danach stellvertretend für die Abiturientia und hob Highlights und Denkwürdiges aus der gemeinsamen schulischen Laufbahn auf dem Weg zum „Baustellenabitur“ hervor, unter anderem die Kursfahrten nach Berlin, Prag, London, Hamburg und ans Heilige Meer, besondere Momente wie das Volleyballturnier, die Schillerbälle und spontane Aktionen wie den „Secret-Mottoday“ – verkleidet als Gött:innen. Sie charakterisierte außerdem humorvoll und dankbar die einzelnen LK-Lehrkräfte der Stufe und deren Unterricht und dankte insbesondere auch der Stufenleitung für die Begleitung und Unterstützung. Leven betonte den starken Zusammenhalt der Stufe trotz aller Unterschiede und beschrieb den „Abschied vom Olymp“ mit Wehmut, aber auch mit Hoffnung und Vorfreude auf die Zukunft, um sich schließlich stellvertretend für Ihre Stufe für die Zeit am Schiller zu bedanken und auf ein Wiedersehen zu hoffen: „Denn egal, wohin wir gehen – das hier, das bleibt…“

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Bevor es zur feierlichen Zeugnisvergabe überging, überzeugten zunächst Marcia Zahrnt und Johanna Nierhaus in Begleitung von Hanije Sohrabi am Flügel und Tom Blut am Schlagzeug mit ABBAs „Slipping Through my Fingers“ – ein hochemotionaler Moment, nicht nur für die Performer:innen.

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Herr Nowak, Frau Dreßel, Frau Stüwe und Herr Vogt beglückwünschten die Schüler:innen einzeln unter anhaltendem Applaus und ehrten hierbei diejenigen, die durch besondere Leistungen in Philisophie, Physik, Mathematik und Geschichte herausragten oder sich in den letzten Jahren besonders engagierten – als Stufensprecher:innen, AG-Leitung, als Schulsanitäter:innen oder bei „Jugend debattiert“. Acht Schüler:innen erreichten den beeindruckenden Notenschnitt von 1,0.

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Abgerundet wurde die feierliche Übergabe von dem obligatorischen Fotoshooting, nach dem sich die Stufe bei eingespielter Musik noch eine ganze Weile auf der Bühne feiern ließ – ein gelungenes Ende des offiziellen Programms.



Die Entlassfeier ging in einen von der Jahrgangsstufe EF organisierten Sektempfang vor der Aula über, bei dem neben vielen Gesprächen und Glückwünschen auch unzählige Erinnerungsfotos gemacht wurden und auch die Abizeitungen aufgeregt durchgeblättert werden durften.